Apoyo hilft Erwachsenen und Kindern, ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Die Unterstützung wird mittels gut geplanter Projekte geleistet. Die Planung der Projekte nimmt Rücksicht auf die jeweilige Situation und die Fähigkeiten der einzelnen Personen.
Bericht zum Besuch 2024 in Cusco / Tambomachay
Liebe Spenderinnen und Spender
Vom 8. bis 21. April 2024 besuchte Stiftungspräsident Stefan Frei die Region, besichtigte die aktuellen Projekte und führte mit allen Beteiligten Gespräche.
Politische/wirtschaftliche Situation
Zur Zeit des Besuchs war die politische Situation ruhig. Die Einwohner erwähnen jedoch immer wieder, dass die Regierung und die Verwaltung korrupt seien. In der Hauptstadt Lima interessieren sich die Verantwortlichen nicht für das Wohlergehen der – meist indigenen – Bevölkerung in den Anden.
Situation in Tambomachay
Während der Pandemie wurden alle 2 Monate Lebensmittel verteilt. Das ist jetzt nicht mehr im gleichen Ausmass nötig. Die letzte Lieferung war im Dezember 2023; die nächste – und hoffentlich letzte – wird für Mai 2024 geplant.
Das Erdbeben im Jahre 2023 hat das frühere Waisenhaus beschädigt. Zum Zeitpunkt des Besuchs waren die Renovationsarbeiten in vollem Gange. Das Dach wird neu gedeckt; Boden und Wände werden saniert. Mit der Verwendung von Armierungseisen wird das Gebäude erdbebensicherer gemacht. Nach der Instandstellung besteht die Hoffnung, dass in diesem Gebäude ein Kindergarten für 3-5-jährige Kinder geführt werden kann. Die Kinder sollen damit auf die Schule vorbereitet werden und so einen besseren Start ins Leben bekommen. In einem Nebengebäude werden heute einige 2-jährige Kinder betreut, was aber nicht mit einem richtigen Kindergarten vergleichbar ist.


Die Sorge um die Wasserqualität und -quantität treibt die Bewohner um. Bereits im Jahre 2008 hat die Stiftung die Errichtung einer Wasserfassung und eines Reservoirs finanziell unterstützt. Aufgrund des Klimawandels reicht das Reservoir heute nicht mehr. Die Bewohner haben deshalb beschlossen, ein zweites Reservoir zu planen. Sie ersuchen die Stiftung um einen massgeblichen Beitrag an dieses Projekt. Die Umsetzung erfolgt wie üblich in Fronarbeit durch die Bewohner; die Stiftung kann zu gegebener Zeit einen Beitrag an die Materialkosten leisten.

Reservoir aus dem Jahr 2008
In den letzten Monaten wurde mit dem Bau eines eigenen Friedhofs begonnen. Die Gemeinde Tambomachay kann dazu eigenen Boden nutzen. Die Stiftung bezahlte die Materialkosten für eine kleine Friedhofkapelle. Dieses Projekt hat für die Bewohner eine grosse emotionale Bedeutung.

Die noch nicht fertiggestellte Friedhofkapelle
Am Sonntag, 14. April 2024, veranstaltete das Dorf ein kleines Fest aus Anlass meines Besuchs. Die Bewohner zeigten ihre Dankbarkeit mit Tanz und einigen Dankesreden.

Kindergarten Sami Rurucha
Im Vorort San Jeromino von Cusco konnte im März 2024 unter der Leitung der sehr kompetenten und initiativen Leiterin Diana ein Kindergarten eröffnet werden. Bis kurz vor Eröffnung war unklar, ob die Behörden die Betriebsbewilligung erteilen würden. Der Kindergarten wird sehr gut geführt und die Kinder werden optimal auf die spätere Schule vorbereitet. Sie lernen Regeln und entwickeln sich so positiv.


Besuch in Queser
Mit einer Wanderung über einen Pass auf 4’000 Meter konnte das Dörfchen Queser (nur 45 Einwohner) – politisch zu Tambomachay gehörend – besucht werden. Es liegt auf 3’800 Meter. Die Bewohner haben grosse Gewächshäuser gebaut. Dank dem warm-feuchten Klima in den Gewächshäusern gedeihen das Gemüse und die Blumen etwa doppelt so schnell wie ausserhalb. Dank des besseren Ertrags kann das Dorf seine Produkte auf dem Markt in Cusco verkaufen, was die Situation von allen Einwohnern verbessert. Eindrücklich ist zu spüren, dass sich alle gemeinsam an den Arbeiten beteiligen. Ein grosser Wunsch der Einwohner ist die Installation von Metallstützen in den Gewächshäusern. Die heutigen Eucalyptus-Holzpfosten sind nach etwa 4 Jahren morsch und müssen jeweils ersetzt werden. Die Stiftung wird sich dafür sicher engagieren.




Berufsausbildung für Jugendliche
Zur Zeit unterstützt die Stiftung die Berufsausbildung von 16 Jugendlichen. Da es keine Berufslehren gibt, ist die Ausbildung rein schulisch. Mit jedem einzelnen Jugendlichen wurde ein Gespräch geführt, wobei er/sie über die schulischen Fortschritte und Noten berichten musste. Die Jugendlichen sind sehr dankbar für die – monatlich ausbezahlte – Unterstützung und engagieren sich entsprechend in der Schule.

Gesundheitsprobleme
Während des Besuchs unterbreiteten 16 Personen ein Unterstützungsgesuch für medizinische Hilfe. Ein Teil davon betrifft schlechte Zähne. Sofern Unterlagen eines Arztes/Zahnarztes vorliegen, die den Handlungsbedarf (mit Kostenvoranschlag) aufzeigen, kann im Einzelfall über eine Unterstützung entschieden werden. Einen Teil der Kosten müssen die Betroffenen immer selber zahlen. Wünschenswert wäre eine bessere (Mund-)Hygiene sowie eine gesündere Ernährung (vitaminreich; nicht zu fettig). Das würde einige Gesundheitsprobleme entschärfen.
Abschluss und Ausblick
Am letzten Abend in Cusco gab es ein Abschiedsessen und einige Vorführungen mit den Familien von Cusco. Ein nächster Besuch ist voraussichtlich im Oktober 2025.
