Jahresbericht 2023

ALLGEMEINES

Peru kommt politisch nicht zur Ruhe. Auch im Jahre 2023 gab es landesweite Demonstrationen, Strassenblockaden und gewalttätige Auseinandersetzungen, die Todesopfer und Verletzte forderten.

Die stark vom Tourismus abhängige Region Cusco leidet besonders in solchen Zeiten. In guten Jahren kommen rund 3,5 Mio. Touristen in die Region. Viele Branchen sind direkt oder indirekt vom Unterbruch der Touristenströme betroffen. Die ärmeren Leute sind besonders betroffen: Die Nahrungsmittel- und Energiepreise steigen an und gleichzeitig sind die Verdienstmöglichkeiten schlecht wegen fehlender Touristen. Die Situation hat dazu geführt, dass in Peru die von Armut betroffene Bevölkerung von 20 % (2019; vor Pandemie) auf zur Zeit rund 33 % (2022) gestiegen ist.

TAMBOMACHAY ca. 3800 M.ü.M.

Bei Grundnahrungsmitteln (Reis, Zucker, Speiseöl, Eier, Hühner) sind Preissteigerungen von 60 bis 100 % zu verzeichnen. Die Stiftung hat deshalb auch im Berichtsjahr den Kauf von wertvollen Nahrungsmitteln für die Dorfbevölkerung von Tambomachay unterstützt. Juan Carlos, der Verantwortliche dafür, organisierte alles bestens, zusammen mit Mitgliedern der Junta Directiva (= eine Art Gemeinderat).

Kurz vor Weihnachten 2023 fand eine Lebensmittel-Verteilung im Dorf Tambomachay statt. Die Einkäufe werden nach Familiengrösse verteilt.

  • Waisenhaus

Im Februar 2023 ereignete sich in der Region Cusco ein kleines Erdbeben. Beim Waisenhaus, das vor Jahren durch die Stiftung finanziert wurde, ergaben sich Schäden. Obwohl es dort keine Waisen mehr gibt, sollte das Gebäude wieder renoviert werden. Ein Kindergarten wäre ein ideales Projekt in diesem Haus.

  • Friedhof

Im Januar 2023 unterbreitete der neu gewählte Dorfpräsident Daniel das Gesuch für die Errichtung eines eigenen und neuen Friedhofs beim Dorf Tambomachay. Das Baumaterial (CHF 6’500) wird von der Stiftung bezahlt, die Arbeiten verrichten die Bewohner in Fronarbeit, ohne Lohn. Das Projekt sollte in den nächsten Monaten fertiggestellt werden. Für die Dorfbewohner hat das Projekt eine starke emotionale Bedeutung.

CUSCO 3400 M.ü.M.

In Cusco ist das Leben weiterhin eher schwierig wegen der steten politischen Unruhen. Trotzdem schätzen es die 13 Familien sehr, wenn sie ins Ima Sumac, ins Restaurant von Sra. Eulogia, eingeladen werden. Sie wissen, dass sie dort eine Unterstützung bekommen, um wichtige Nahrungsmittel kaufen zu können. Liz Noelia überreicht ihnen im Namen eines bestimmten Spenders eine kleine Summe. Die Empfänger wissen und sagen Liz Noelia,  was sie damit kaufen möchten.

  • Krankenkonto

Liz Noelia führt mit grosser Sorgfalt dieses Konto und betreut ausserdem die jeweiligen Kranken, vor allem, wenn es sich um einen Spitalaufenthalt handelt. Im Herbst 2023 musste beispielsweise notfallmässig ein Unterstützungsbeitrag für die Operation bei einer Frau gesprochen werden. Sie hatte einen Darmverschluss, Harnsteinbildung und starke Leisten-Schmerzen.

  • Colegio Samirurucha

Der Unfall mit Todesfolge auf der Baustelle für den Kindergarten/die Schule in Samirurucha ist mittlerweile abgeschlossen. Die Eröffnung des Colegio (Kindergarten / Primarschule) war ursprünglich für März 2023 geplant. Leider kam es nicht dazu, da die staatlichen Behörden den Bewilligungsprozess über Gebühr in die Länge zogen. Wenn man nicht bereit ist, Bestechungsgelder zu leisten, wird man von den Behörden drangsaliert. Mit Unterstützung der Stiftung wurde ein neuer, qualifizierter Rechtsanwalt eingesetzt, damit eine Öffnung im Jahre 2024  möglich wird.

  • Kindergarten, Primarschulen, Sekundarschulen

Bei Bedarf unterstützt die Stiftung weiterhin den Ankauf von Schreibzeug, Papier, Heften und Büchern in Tambomachay, Cusco und Ccopy. Sobald im ehemaligen Waisenhaus von Tambomachay ein Kindergarten eröffnet werden kann, wird eine Grundausstattung an Material finanziert werden müssen, da der Staat lediglich die Lehrerlöhne, aber kein Schulmaterial bezahlt.

  • Berufsausbildung

Per Ende Dezember 2023 werden 19 junge Erwachsene in ihrer Berufsausbildung unterstützt. Wer einen handwerklichen Beruf erlernen möchte, hat grosse Chancen, dass geholfen wird. Wer studieren möchte, muss zuerst entsprechende Noten vorweisen.

FINANZEN

Das Stiftungsvermögen beträgt                       Fr. 357’714.19

Die Gesamtspenden waren                              Fr.    96’478.86

Die Unterstützungen betrugen                        Fr.    72’941.87

STIFTUNGSRAT

Die bisherigen Stiftungsratsmitglieder Marlen Menet und Hans Menet haben sich mit 77 & 81 Jahren aus Altersgründen entschieden, kürzer zu treten. Per Juli 2023 wurde Stefan Frei, Cousin von Marlen Menet, als Stiftungsratspräsident eingesetzt. Hans Menet trat als Stiftungsrat zurück. Marlen Menet verbleibt als Mitglied im Stiftungsrat. Sie führt die operativen Geschäfte noch bis Ende 2023. Per Januar 2024 wird Stefan Frei die Stiftungsgeschäfte übernehmen. Marlen Menet wird jedoch ihre Erfahrungen und Kenntnisse der lokalen Verhältnisse weiterhin einfliessen lassen und beratend tätig sein.

DANK

Ich möchte mich bei allen Spenderinnen und Spendern herzlich bedanken für die verschiedenen Zuwendungen. Eure Treue zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

STIFTUNG APOYO

Stefan Frei, Präsident