1. Allgemeines
Ich bin Ende April in die peruanischen Anden gereist, um Besuche zu machen und die Projekte zu kontrollieren. Alles präsentierte sich sehr positiv, natürlich nicht ohne neue Herausforderungen. Das Jahr 2019 war finanziell stark geprägt durch die Realisierung der beiden Grossprojekte
2. Queser Grande
Das Dorf liegt auf ca. 3900 m.ü. M. Die Wasserversorgung für sauberes Trinkwasser und Bewässerung der Äckerchen ist zu 90 % gebaut. Die Dorfbevölkerung ist sehr dankbar, dass sie schon bald kein Wasserproblem mehr haben werden.
3. Kindergarten Samirurucha in San Jeronimo
Lange hat es gedauert, bis dieser Hort für 3 – 5 jährige Kinder aus zweifelhaftem Milieu die Baubewilligung erhielt. Im vergangenen Jahr aber wurde wacker gebaut und auch Schreiner Daniel Quispe aus Taboma-chay konnte seine Fähigkeiten als Schreiner beweisen. Ende Dezember fehlten noch die Anschlüsse für Trink- und Abwasser. Dazu braucht Profesora Diana erneut eine Bewilligung der Comunidad von San Jeronimo. In der Schweiz wäre diese Bewilligung in der Baubewilligung enthalten.
4. Tambo Machay
- Waisenhaus Mutter Fermina musste sich im April 2019 aus Gesundheitsgründen zurückziehen. Es leben nur noch 3 erwachsene Halbwaisen dort, die aber von Ferminas Sohn Juan Carlos, der etwa 4 Tage pro Woche anwesend ist, betreut werden. Das Waisenhaus ist immer noch Anlaufstelle für Bittsteller aus dem Dorf, wird aber nicht mehr lange als solches existieren. Ob es zur Kinderkrippe umgestaltet werden soll ist noch nicht ganz klar. Die Frauen des Dorfes und der Dorfpräsident wollen bei meinem nächsten Besuch mit mir darüber reden. Man könnte im Waisenhaus eine Kinderkrippe für 2 – 5 Jährige einrichten, welche für die Frauen aus dem Dorf, die 2 km weiter weg an der Strasse ihre Stoff- und Websachen verkaufen, eine grosse Entlastung wäre. Die jungen Leute aus dem Waisenhaus arrangierten zusammen mit Juan Carlos und Señora Rosa wieder die bereits zur Tradition gewordene Weihnachtsfeier. Chocolatada & Maisbrötchen wurden auf dem Vorplatz des Waisenhauses serviert.
- Reservoir Im Juli kam die Anfrage betreffend den Kauf von Material für die Verbesserung der Wände im Reservoir am Berg. Da sauberes Trinkwasser sehr wichtig ist, beantwortete ich sie positiv. Bedingung war, dass die Männer des Dorfes dieses Material in Fronarbeit am Wochenende selber auf den Berg trugen.
- Kapelle Auf die Anfrage der Dorfgemeinschaft betreffend das Material für das neue Dach der Kapelle, gab es ebenfalls eine positive Antwort. Die Stiftung erhält nämlich Unterstützungen verschiedener Kirchgemeinden aus dem Appenzellerland.
5. Cusco
- Primar- und Sekundarschule Die Stiftung ist bereit, in diesen Gemeinden für Schulmaterial aufzukommen, sollte es gewissen armen Familien nicht möglich sein, dies zu kaufen. 2019 durften 78 Schüler Material beziehen. Jeder Schüler benötigt dafür seine persönliche Materialliste, von den jeweiligen Schuldirektoren gestempelt und begutachtet. Das gesamte Material besorgt die Libreria „El Gran Lector“ in Cusco. Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit über Internet mit diesem Geschäft. Neuer Bezüger von Bildungsmaterial ist Lehrer Edgar Huayllani, der im Bergdorf Ausaray 15 Kleinkinder erzieht.
- Berufsausbildung nach Abschluss der Volksschule Wer die Volksschule erfolgreich absolviert hat, möchte einen Beruf erlernen. Die Stiftung hilft zuverlässigen Schülern bei einer praktischen Berufsausbildung. Eine zusätzliche universitäre Ausbildung wird manchmal Schülern mit besonderer Begabung nach einem guten ersten Abschluss ermöglicht.
- Krankenkonto / Zahnklinik OdontoLima Die Betreuerin dieses Kontos, der Kranken oder Zahnpatienten, ist nach wie vor Señorita Liz Noelia. Sie sorgt für die Erlaubnis in einen Spital eintreten zu können. Eine Liste von zuverlässigen, guten und kooperativen Ärzten macht es ihr möglich, den Kranken empfehlen zu können, wohin sie sich wenden sollen. Wer hilflos ist, wird von Liz Noelia begleitet. Schreiner Daniel aus Tambomachay hilft in Notfällen und bei Krankentransporten mit seinem kleinen Auto. Der Chef der Zahnklinik in Cusco behandelt all jene, die auf Empfehlung von Liz Noelia dorthin gehen. Manchmal vergisst er, für seine Arbeit eine Rechnung zu machen oder es ist ihm peinlich.
6. Finanzen
Die Jahresrechnung 2019 schloss mit einem Jahresverlust von 254’866 Franken. Mit der Unterstützung der beiden Grossprojekte war damit zu rechnen gewesen. Die Jahresrechnung 2018 schloss mit einem Verlust von 52’974 Franken auf den Schweizer Konten.
7. Dank
Vielen herzlichen Dank allen Spendern!
Hundwil, im Januar 2020
Marlen Menet